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Unternehmensbesuch durch Landrat und Wirtschaftsförderung Altmühlfranken

Bildunterschrift: Landrat Manuel Westphal – zwischen Geschäftsführer Edwin Koller (2. v. r.) und Prokurist Johannes Hausmann (2. v. l.) – besichtigte zusammen mit den Wirtschaftsförderern der Zukunftsinitiative altmühlfranken Sabine Unterlandstaettner (l.) und Sebastian Regensburger (r.) die Firma Reinle.
Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Einmal mehr war Landrat Manuel Westphal unterwegs und besichtigte ein Unternehmen im Landkreis. Dieses Mal ging es zu Reinle Gummi & Kunststoff nach Mischelbach. Landrat Westphal bekam von Geschäftsführer Edwin Koller und Prokurist Johannes Hausmann ausführliche Einblicke in die Herstellung der vielfältigen Produktpalette.
„Ideen in guten Händen – vom Einzelteil bis zur Millionenserie“ getreu diesem Motto handelt die Firma Reinle nun bereits seit ihren Anfängen vor über 40 Jahren in Mischelbach am Fuße von Schloss Sandsee. Im Jahr 1981 gründete Hans-Peter Reinle die gleichnamige Firma als Handelsbetrieb mit Dichtstoffen. Sicherlich eine Besonderheit, dass der Ort mit etwa 400 Einwohnern und ohne typischem Gewerbegebiet einen Industriebetrieb mit mittlerweile rund 100 Beschäftigten beheimatet.
Es lässt sich nur schwer auf den Punkt bringen, so groß ist die Produktpalette. Mit unterschiedlichen Technologien wie Stanzen, Lasern, Fräsen, Schneiden, Vulkanisieren oder 3D-Druck fertigt das Unternehmen mittlerweile über 3.000 verschiedene Artikel „Made in Mischelbach“. Die hergestellten Waren reichen von Akustikvliese und Soundabsorber über Gummidichtungen, Isolationen und Wärmeableitmaterialien bis hin zu Kunststoffprofilen oder Reinigungsmaterialien. Rund 60 Prozent der hergestellten Produkte sind für die Automobilindustrie, die weltweit Just-in-time beliefert werden. Weitere Branchen, in denen die Produkte Anwendung finden, sind die Elektroindustrie, Maschinenbau, Medizintechnik wie auch die Luft- und Raumfahrt. In hauseigener Forschung und Entwicklung entstanden die Antirutschbeläge. „Für jeden Anwendungsfall liefern wir maßgeschneiderte Antirutsch-Lösungen“, betont Johannes Hausmann. Diese werden beispielsweise in LKW-Ladeböden, Laderampen oder als Antirutschmatten und –balken eingesetzt.
In Zukunft werden mehr und mehr von Reinle produzierte Teile auch in der Elektromobilität verbaut. Neben den Elektroautos finden sich Teile bereits heute in weiteren Zukunftstechnologien wieder. Beispielsweise werden Anoden, Kathoden, Folien und Membrane für Brennstoffzellen sowie Komponenten für Batteriespeicher gefertigt. Auch während der Corona-Pandemie zeigte das Unternehmen seine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Kurzerhand machte Reinle aus der Not eine Tugend und produzierte diverse Corona-Schutzprodukte, wie Schutzmäntel, Antikeimfolien oder Thekenaufsätze und Gesichtsschilder aus Plexiglas.
„Vom Putzlappen bis zur Brennstoffzelle“, bringt Edwin Koller die Vielfalt der hergestellten Erzeugnisse auf den Punkt. Dabei betont Koller, dass neben der Belieferung namhafter großer Automobilhersteller und -zulieferer dem Unternehmen die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Betrieben in der Region wichtig sei. „Warum auch bestimmte Teile oder Komponenten weit entfernt produzieren lassen, wenn ein Unternehmen in direkter Nachbarschaft über das entsprechende Knowhow verfügt!“, so Koller.


Nachhaltigkeit wird großgeschrieben
Die Firma Reinle versteht Nachhaltigkeit als ihre Verantwortung gegenüber Mitmenschen, Natur und Ressourcen. Bemerkenswert: Reinle ist CO2-neutral! Auf dem Betriebsgelände wird mehr Energie aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt, als von der Produktion und dem Geschäftsbetrieb verbraucht wird. Im Jahr 2016 wurden die Heizölkessel komplett durch eine Holzhackschnitzel-Heizzentrale ersetzt. So werden über ein Nahwärmenetz neben den Betriebsgebäuden sogar noch einige Privathäuser in der Nachbarschaft mit klimafreundlicher Wärme versorgt. Die Dachflächen der Betriebsgebäude sind zum Großteil mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Die PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 250 Kilowattpeak erzeugen bilanziell mehr Strom, wie für den laufenden Betrieb im Jahr überhaupt benötigt wird. Angedacht ist, weitere noch freie Dachflächen mit PV-Anlagen zu belegen. Zukünftig könnte man so den Eigenverbrauch anteilig vom eigenen Dach decken. Ein logischer nächster Schritt in Richtung sicherer, zukunftsfähiger Energieversorgung – nicht erst, seit das Thema aufgrund der allgemein bekannten Ereignisse an Bedeutung zugenommen hat.
„Wir wollen für unsere Mitarbeitenden ein attraktiver Arbeitgeber sein“, betont Johannes Hausmann. Beispielsweise durch flexible Arbeitszeitmodelle, freiwillige soziale Leistungen, Weiterbildungen oder die Möglichkeit eines Fahrrad- und E-Bike-Leasings werden Mitarbeitenden attraktive Leistungen geboten. „Auch Quereinsteiger, die ursprünglich oftmals aus ganz anderen Branchen und Berufsfeldern kommen, erhalten von uns die Möglichkeit sich fachlich einzuarbeiten und für Ihre Aufgaben entsprechend zu qualifizieren“, ergänzt Edwin Koller. Diese Unternehmensphilosophie ist sicherlich kein Nachteil, auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel. Der Reinle Geschäftsführer sieht optimistisch in die Zukunft: „Der gute Mix aus einer Vielzahl an Produkten in unterschiedlichen Branchen festigt den Mittelständler aus Mischelbach“.
Landrat Manuel Westphal zeigte sich von den unterschiedlichsten Herstellungsprozessen bis hin zur roboterunterstützten Antirutschbelag-Fertigung beeindruckt. „Das Unternehmen ist mit seiner Produktpalette breit positioniert und durch seine Innovationskraft und Flexibilität, bereit auch in Zukunftsbranchen seinen Platz als qualitativ hochwertiger Zulieferer einzunehmen.“

Reinle Gummi & Kunststoff GmbH
Bildunterschrift: Bei der Führung präsentierte Geschäftsführer Edwin Koller die von Reinle hergestellten Produkte und erklärte deren unterschiedlichen Herstellungsprozesse.
Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

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